Dreieinhalb Jahre lang haben im Projekt MELINDA – Medienunterstütztes Lernen und Innovation in der handwerklichen Arbeit – vier anerkannte Kompetenzzentren der Berufsbildung Ansätze und Instrumente zur digitalen Unterstützung des beruflichen Lernens in Bau- und Versorgungstechnik entwickelt und erprobt. Sie wurden unterstützt durch Fachdidaktiker der Technischen Universität Berlin. Das Projekt wurde gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und den Europäischen Sozialfonds. Zum Abschluss der Förderphase wurden am 30. Oktober im neuen Branchenzentrum Ausbau und Fassade in Rutesheim die Ergebnisse einem großen Kreis von Interessenten aus verschiedenen Institutionen in einer Fachveranstaltung vorgestellt. Diese Ergebnisse treffen genau den aktuellen Bedarf. Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser, Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), schreibt es sei „überdeutlich, dass die Digitalisierung mittlerweile zum Treiber in der beruflichen Bildung geworden ist. Sie ist auf allen Ebenen angekommen: Sie hat Auswirkungen auf nahezu alle Aus- und Fortbildungsberufe, sie verändert Aufgaben und verlangt neue Qualifikationen und Kompetenzen. Ihr Einfluss auf Lehr- und Lernmethoden ist nicht zu übersehen und sie geht auch an den Lernorten der beruflichen Bildung – Betrieben, Berufsschulen und überbetrieblichen Bildungszentren – nicht spurlos vorbei.“ (aus dem Vorwort zum BIBB-Jahresbericht 2018)

Deshalb werden Digitalisierungsthemen allgemein und berufsbezogen, der Einsatz von digitalen Medien und Tools als Lernmethode sowie die Verwendung von digitalen Medien und Tools bei der Bauausführung auch bei der anstehenden Neuordnung der 19 Berufe der Bauwirtschaft eine zentrale Rolle spielen, wie Klaus-Dieter Fromm, Vorsitzender des Berufsbildungsausschusses im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, bei der MELINDA-Fachveranstaltung äußerte.

In den fünf MELINDA-Teilprojekten wurden Konzepte und digitale Anwendungen entwickelt und erprobt, die nun in den Lehrgängen und Seminaren der beteiligten Projektpartner eingesetzt werden. Nach Absprache und Vereinbarung können sie auch von anderen Berufsbildungseinrichtungen adaptiert oder übernommen werden. Alle MELINDA-Entwicklungen sowie Ergebnisse aus weiteren Projekten sind in dem soeben im Universitätsverlag der Technischen Universität Berlin erschienenen Buch „BERUFSBILDUNG AM BAU DIGITAL. Hintergründe – Praxisbeispiele – Transfer“ ausführlich beschrieben. Die Online-Version kann kostenlos heruntergeladen werden unter https://dx.doi.org/10.14279/depositonce-8577. Acht Erklärvideos zu wichtigen Themen der Bauausbildung sind für Berufsbildungszwecke nach Registrierung verfügbar auf der Website des Kompetenznetzwerks Bau und Energie e. V. https://www.komzet-netzwerk-bau.de/projekte/melinda/.